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3 Bros. & Co 1958 - 1964

Housi, Pesche & ChriguSchon seit Jahren spielte ich mit meinen Brüdern, wenn wir mal eben alle beisammen waren und das Reissen hatten.

Auf einer Englandreise hatte Hausi irgendwo eine Skiffle Group gesehen, deren Bassist mit einem Besenstielbass spielte. Als Resonanzkörper diente ein umgekehrter metallener Waschzuber.

So etwas wollte er auch basteln, doch sollte es eleganter, "bassiger" und vor allem stimmbar sein.

Eine geschliffene Buchenlatte, eine Sperrholzkiste, ein Stück plastifiziertes Wäschedraht-geflecht und diverses Kleinmaterial - und bald war er einsatzbereit, der weiss gestrichene Einsaiter, der, in F oder G gestimmt, gezupft oder zum "Slappen" mit dem Gongklöppel geschlagen wurde.

Pesche spielte entweder Gitarrenbanjo oder Laute und ich hatte mein metallenes Framus Tenorbanjo - und natürlich sangen wir alle. Unser Repertoire umfasste zuerst vorwiegend Pfadilieder wie " Bolle reiste jüngst nach Pfingsten" oder "Our Nigger went down" (dürfte man so was heute noch singen??). Je mehr Standards ich kennen lernte, desto "jazziger" wurde unser Repertoire, doch hatten wir keine Auftritte geplant, sangen rein zu unserem Vergnügen.

(Das obige Bild entstand 1959 im Wohnzimmer an der Landoltstrasse 15)

Banjo, WashboardDa Rödu Ackermann viel Zeit bei uns verbrachte, war er oft dabei, wenn uns die Lust packte. Doch Schlagzeug passte nicht zu unserer Musik ... aber halt, ich hatte doch mal von meiner Tante ein Waschbrett erhalten und Metallfingerhüte gesammelt. Ein Miniaturbecken auf einer langen Schraube und das ideale Rhythmusgerät war einsatzbereit.

3 Bros & Co im KursaalIm Sommer 1963 hatte ich die frivole Idee uns für die Ausscheidungen am Jazzfestival anzumelden - obschon Rödu in der RS war. Gedacht getan - und es wurde der unglaublichste Auftritt meines Lebens. Unser "The world is waiting for the sunrise" fug dermassen, dass das Volk beinahe ausrastete, applaudierte und schrie wie an einem Fussballmatch.

Da wir ja keine Ambitionen hatten, war es mir auch egal, was die Jazzpuristen dachten. Wir hatten den Plausch, es war einmalig und das war alles, was zählte.

Im Bund war tags darauf zu lesen:

"... Mit Anlehnung ans Variété präsentierten die «Three Brothers and Company» bernisch gefärbte Hillbilly-Atmosphäre, deren Auflösung ein unwiderstehlicher Scat-Vocal Christian Hunzikers strapazierfähige Stimme besorgte. Für Hunziker gilt: Zuviel Spass mit soviel musikalischer Begabung ..."

Das mit dem "zuviel Spass" sollte mich mein Leben lang begleiten und wurde mir später sogar vom Schulinspektor vorgeworfen. Kein Kommentar.

Im Berner Tagblatt wurden wir nicht erwähnt, dafür waren wir auf dem einzigen (obigen) Bild zu sehen.

Leider gibt es kein Tondokument jenes Auftritts.

3 Bros & Co am FlurwegEs dauerte fast ein Jahr, bis wir vier Zeit und Musse fanden wieder einmal zum gemeinsamen Musizieren zusammen zu kommen. Die Session fand am Flurweg 8 in Herzogenbuchsee statt, wo sich Hausi mit seiner Familie niedergelassen hatte.

Da ich mittlerweile ein zweites Mikrofon besass, konnte ich mit meinem Revox sogar Stereoaufnahmen machen. Leider war die Atmosphäre nicht mehr so locker wie im Kursaal, da das Publikum fehlte, doch den Plausch hatten wir allemal.

The world is waiting for the sunrise

3'50

My Cutie's Due at 2 to 2

2'32

Five Foot Two

2'24

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