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Wie alles begann ...

Die Entwicklung bis 1960

Also sämtliche Fakten lassen sich nicht mehr rekonstruieren, doch folgende Tatsachen sind belegt:

Mit 4 Jahren sei zum ersten Mal meine Liebe zum Rhythmus klar ersichtlich geworden: Wo immer Marschmusik zu hören war - und das war zu jener Zeit oft der Fall - wollte ich dabei sein.

Christeli HunzikerZuhause besassen wir einen "Aufziehgrammophon" (ohne Strom!): Ein mit einer Kurbel aufziehbares Federlaufwerk drehte den Plattenteller relativ gleichmässig während drei bis vier Minuten (länger dauerte eine Seite einer Schellackplatte ja auch nicht), der Ton wurde direkt von der Nadel in einer Art Trichtersystem im Deckel des Kofferkonstruktion verstärkt. Nicht HiFi, aber genial!

Auch hatten wir diverse Marschplatten. Einer der Titel in meiner Erinnerung ist der "Pro Arte Marsch". Bald kannte ich die meisten Märsche auswendig, wusste wann welche Instrumente einsetzten und vor allem wo verhalten und wo forte gespielt wurde. Der Dirigent hatte es mir anscheinend angetan. Mit dem schwarzen Lineal meines Vaters bewaffnet dirigierte ich stundenlang und unermüdlich unser gesamtes Marschplatten Repertoire.

Davon gibt's sogar eine Dokumentation auf Normal8 Film, natürlich ohne Ton (kommt gleich).

Chris, der Trommler

Mein Traum war es zwar immer schon gewesen, mich hinter ein Schlagzeug setzen zu können. Bereits im Kindergarten besass ich eine kleine Trommel, die ich überall hin mitschleppte, sogar noch auf die Schulreise in der 2. Klasse. Auch davon gibt es Filmdokumente.

Mein Grossvater bastelte mir ein "Trommelböckli", damit ich "lautlos" üben konnte, doch der Traum vom eigenen Schlagzeug wurde erst 25 Jahre später wahr ...

Hier nun also die oben erwähnten kurzen Ausschnitte der ersten Anzeichen eines aufkeimenden Interesse an Musik - oder zumindest rhythmisch intensiver Musik.

Quicktime Movie eines Normal8Films, s/w - ohne Ton - ca 52 sek.

Chris-Knorr Aromat

In den 50er Jahren gehörte eine zusätzliche Musikausbildung zum guten Ton. Und da wir im Hause einen Geigenlehrer hatten, und weil schon meine Brüder Geige resp. Bratsche spielten, sollte auch ich mich in dieser Richtung ausbilden lassen. Allerdings war der Erfolg gering, und bald durfte ich die Geige zurückgeben.

Als 11jähriger lernte ich Ukulele spielen, eiferte meinen älteren Brüdern nach, die beide – vor allem für den Einsatz bei den Pfadfindern – Gitarre spielten (damals etwas Aussergewöhnliches). Ich sang oder pfiff Liedchen zu meiner Begleitung.

Christian Hunziker, Banjo in Les Paccots

Aus der Ukulele wurde bald einmal ein Tenorbanjo. Vom eben ins Leben gerufenen Grammoclub ExLibris kaufte ich meine ersten Schallplatte: Paul Barbarin and his New Orleans Jazz Band. Das war vielleicht noch Musik! Und trotzdem mein Grossvater diesen Negertschäss blöd fand, liess ich mich nicht beirren: In einer Schülerband, die ausschliesslich Dixieland spielte, lernte ich als Banjospieler die Grundregeln und Zusammenhänge der Harmonielehre kennen.

Hinzufügen muss ich noch, dass meine Eltern enorm tolerant waren und meine musikalische Entwicklung immer unterstützten.

Da meine Mutter Klavier spielte, stand ein solches in unserer Wohnung. Und da die Meinung herrschte, man sollte meine Musikalität fördern, war Klavierunterricht angesagt. Meine Bedingung: Pro Etüde wollte ich auch ein eigenes Stück improvisieren dürfen. Das funktionierte recht gut, doch leider starb meine schon betagte Klavierlehrerin bald darauf, so dass meine Fähigkeiten auf dem Klavier rudimentär blieben, denn keine Nachfolgerin wollte sich auf meine Bedingung einlassen.

Christian Hunziker, erstes Vibraphon

Es war dank meinem Zahnarzt (!), dass ich zum ersten Mal auf einem Vibraphon spielen konnte: Der Jazzfan hätte eigentlich gerne selber Vibraphon gespielt, doch fand er keine Zeit dazu. So durfte ich sein Mietinstrument ab und zu benützen.

Das Vibraphon war für mich die ideale Mischung von Klavier und Schlagzeug. Und da mein bester Freund ausgerechnet Schlagzeuger werden wollte, für mich dieses Instrument also völlig wegfiel, schien mir das Vibraphon ideal. Wenn es nur nicht so teuer wäre. Und nicht so schwer und transportunfreundlich.

Bei Musik Bestgen, wo ich nach der Schule mein Taschengeld mit Handreichungen und Reinigungsarbeiten etwas aufbesserte, konnte ich ein (wirklich) altes, mickriges Vibraphon mieten, ein deutsches Vorkriegsmodell Marke Röhrophon, das nach Milchflaschen klang und nur zweieinhalb Oktaven umfasste ... aber es war immerhin ein Vibraphon.

Jazz Ambassadors
Schon bald gründete ich zusammen mit Schulkameraden eine Band. Wir nannten uns Jazz Ambassadors. Ich weiss nicht mehr, was für Musik wir damals spielten, aber wir kamen zusammen und übten und traten sogar zwei- oder dreimal auf – bei Privatparties, versteht sich.

Die Jazz Ambassadors mit Ueli Bärtschi, Bass - Heinz Raaflaub, Klavier - Peter "Marbi" Marbach, Gitarre - Rodolphe Ackermann, Schlagzeug

Das Banjo und der Dixieland wurden vorderhand auf Eis gelegt.

Die Jazz Ambassadors wurden bald durch die Swing Mallets abgelöst:

Swing Mallets

Die Swing Mallets im März 1960 an einem Konzert im Städt. Gymnasium Bern zugunsten der Erdbebenopfer von Agadir:
Ueli Bärtschi, Bass - Michel Gatti, Gitarre - Roland Kurzen, TenorSax - Roddy Ackermann, Schlagzeug - Martin Steiner, Trompete - Res Lienhardt, Posaune
Und ich spiele auf dem Röhrophon.

Doch schon einen Monat später war alles anders.

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