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Impro-Visionen (1998)

Freie, gegenseitig inspirierende Improvisationen in 6 Elementen

Jürg Lenggenhager, Klavier - Christian Hunziker, Vibraphon

Mitte der 90er Jahre hatte ich langsam aber sicher das Bedürfnis, etwas Distanz zu gewinnen zu all der Elektronik, die das Musikschaffen mehr und mehr beeinflusste. Bestimmt spielte meine intensive Arbeit als Chefredaktor der Musikerzeitschrift "Workshop", die sich seit 1989 stetig vervielfachte, eine wesentliche Rolle, musste ich mich doch tagtäglich mit den neusten technischen Entwicklungen auseinandersetzen.

Zu Beginn meiner Journalistenlaufbahn gab es jedes Jahr zwei bis drei wirklich sensationelle Entwicklungen, z.B. auf bei Synthesizern, Romplern (= Sampleplayern) aber auch im Recordingbereich. So ab 1995 begannen die Firmen mehr und mehr, ihre erfolgreichen "Sensationen" in Nachfolgeprodukten zu vermarkten, um noch das letzte aus den Entwicklungskosten herauspressen zu können. Einerseits war dies verständlich, doch anderseits gab es kaum mehr aufregende neue Produkte.

Ich holte also mein Deagan Vibraphon, das über 10 Jahre lang auf dem Estrich eingemottet war, unterzog es einer Gesamtrevision und brachte es auch visuell wieder auf Vordermann. Und bald darauf ergab sich die Möglichkeit, bei meinen alten Musikerkollegen Pierre Wildbolz und Jürg Lenggenhager, die jeden Mittwochabend in Muri zusammen spielten, einzusteigen.

Juerg LenggenhagerWegen der mühsamen Schlepperei kaufte ich mir nach wenigen Monaten auf dem Occasionsmarkt sogar ein zweites Vibraphon, das ich im Übungslokal stehen lassen konnte.

Während rund zwei Jahren spielten wir (fast) jeden Mittwoch zusammen, wobei es Highlights und Leerläufe gab. Das Problem waren vor allem Bassisten: Entweder nicht vorhanden oder nicht in unsere Musik einbindbar. Auch Schlagzeuger wechselten oft ... auf alle Fälle merkte ich mit der Zeit, dass ich am liebsten nur gerade mit Jürg spielte, dass dann die (für uns) unglaublichsten Höhenflüge entstehen konnten.

Jürg "Lenggi" Lenggenhager

Als ich mich dann Ende 1997 entschloss, im Juni 1998 nach Santa Monica überzusiedeln, war es für uns beide irgendwie klar, dass wir unsere musikalische Affinität noch dokumentieren wollten. Sozusagen in letzter Minute, nämlich im April 1998 kam Jürg Lenggenhager an zwei Nachmittagen nach Juchten, wo die vorliegenden Aufnahmen entstanden.

Impro-VisionenEs ist keine "leichtverdauliche" Musik, es sind auch nicht leicht klassifizierbare Klänge, die an diesen Sessions auf Band gebannt wurden, doch für uns waren und sind es Zeitdokumente, die aus dem Moment, aus der gegenseitigen Inspiration entstanden. Wir waren völlig frei, machten gar nichts ab, weder Rhythmus noch Tonart ... einer begann, der andere folgte, übernahm die Führung, um sie wieder abzugeben und gemeinsam den Höhepunkt im Zusammenklingen zu finden. Und dann machten wir eine Teepause, sprachen über vieles, nur nicht über die Musik - um dann einen weiteren Anlauf zu nehmen.

Am Schluss hatten wir rund drei Stunden Improvisation aufgezeichnet und es war wohl die schwierigste Aufgabe, daraus die maximal 70 Minuten, die auf einer CD Platz finden, auszuwählen.

Lenggi, der Philosoph, Kunstmaler und Musiker, lieferte mir das passende Bild für die CD-Hülle.

Später unterteilte ich die vier langen Elemente in kürzere Parts.

Element 2 Part 3

4'42

Element 3 Part 2

4'05

Element 4

5'42

Element 5 Part 2

6'34

Element 6 Part 1

2.30

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