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Jürg Lenggenhager Quartett 1963-1966

Fase Kran – und kein Ende

Immer wieder wurden wir auf unsere Fase Kran Produktion angesprochen, gaben hier ein Extrakonzert, machten dort einen Auftritt - und immer mit Erfolg.

Dann beschloss irgendwer, dass wir im Studio eine Kurzversion aufnehmen sollten, die auf einer EP (die kleinen Schallplatten mit verlängerter Spieldauer) Platz haben sollte und dem schon im quadratischen Format erschienen Lyrikband beigelegt werden sollte.

Roger Pfund, Fred Zaugg, Juerg Lenggenhager, Rod Ackermann, Christian HunzikerAls Studenten hatten Rodolphe und ich zwar viele Freiheiten und konnten unsere Zeit weitgehend selber einteilen. Roger wurde in seinem Graphikerjob auch grosszügig behandelt und Lenggi war als Kunstmaler eh schon unabhängig - doch gewisse Verpflichtungen hatten wir alle und manchmal wurde es etwas viel. So waren wir denn überglücklich, als am 12. Dezember 1964 die Schallplattenaufnahmen im Kasten waren und wir im Freien Gymnasium in Bern unsere "letzte" Fase Kran Präsentation hatten.

Danach mussten wir noch für ein Photo Shooting vor dem Berner Stadttheater aufkreuzen, was wir völlig erschöpft auch taten. Das Resultat war zwar für die EP Beilage unbrauchbar, denn Lenggi begann zu blödeln - sehr zum Leidwesen des Fotografen, der dann trotzdem abdrückte, und sehr zu unserer Freude.

Und weil's so schön war, hier gleich noch unser "Paradebild", sozusagen der Höhepunkt.

Rod Ackermann, Juerg Lenggenhager, Roger Pfund, Christian Hunziker und Fred Zaugg

Wenn ich oben "letzte" in Anführungsstriche setzte, hatte das seinen Grund: Am 11. Januar 1965 standen wir bereits wieder im Theater am Zytglogge, diesmal mit der gekürzten Plattenfassung. So blieb viel Zeit für konzertante Musik im zweiten Teil.

Und schon am folgenden Freitag wurden wir wieder ins Studio beordert, da unsere erste Plattenaufnahme mit der Direktmischung professionellen Ansprüchen nicht gerecht wurde. Diesmal spielten wir unsere Musik ohne Text, wurden nach 90 Minuten entlassen.

Die Sprachaufnahmen sowie die definitive Mischung geschah ohne unser Dazutun.


Die Verantwortlichen vom Studio Bern schienen Gefallen an unserer Musik zu finden. Auf alle Fälle wurde das JLQ am 12. März 1965 wieder ins Studio eingeladen um 4 Stücke aufzunehmen - natürlich gegen Gage und Senderechtabgeltung.

Und ein weiterer Effekt war, dass wir für weitere Aufnahmen verpflichtet werden sollten. Doch Lenggi war dies zu kommerziell. So kam es, dass Roger, Rödu und ich mit dem ehemaligen Musikerprofi und damaligen Mitarbeiter von Radio Bern Willi Marti zusammengeführt wurden.

Für mein Studium musste ich drei Monate an Französisch sprachigen Universitäten verbringen. Die ersten sechs Wochen verbrachte ich an der Uni Lausanne, danach folgten weitere sechs Wochen an der Uni Montpellier.

Deshalb gab es in meiner musikalischen Laufbahn erstmals einen 3monatigen Unterbruch, weswegen ich die Fase Kran Plattentaufe vom 25. Juli 1965 (nebenstehend die Plattenhülle) so wie das Jazz Festival - mittlerweile "international" - völlig verpasste.

Die Kurzversion von Fase Kran, nun mit dem Untertitel "Spontane Kongruenz" versehen, dauerte total 17'45. Leider stand mir nie das Originalband zur Verfügung. Deshalb musste ich nun die enorm reduzierte Qualität der EP (in 33 Touren!) aufmotzen.

Hier nun in 2 Teilen (A-Seite und B-Seite), was auf der Platte zu hören ist.

Fase Kran EP (A-Seite)

8'52

Fase Kran EP (B-Seite)

8'58

Dann endlich am 5. Oktober 1965 kam das JLQ wieder zusammen und zwar im neu eingerichteten Café UHU an der Speichergasse, wo nun jeden Dienstag Jazz Konzerte stattfanden (die Gage betrug 15 Franken pro Musiker). Es fug dermassen, dass wir gleich am 12. Okt. wieder spielten.

Rod Ackermann, Roger Pfund, Christian Hunziker, Juerg LenggenhagerAm 12. Dezember 1965 spielten wir von 20 bis 22 Uhr im UHU und gleich anschliessend im KV, wo wir die Med. Studenten (Vorklinikertreffen) zu unseren Jazzklängen das Tanzbein schwingen lassen.

Christian Hunziker

Der gleiche Zahnarzt, dem ich meine Liebe zum Vibraphon verdanke, organisierte in regelmässigen Abständen Hauskonzerte, lud neben den Musikern (meist das JLQ) 6 bis 10 Zuhörergäste ein. Wir assen, spielten, tranken und diskutierten über unsere Musik, Gott und die Welt.

Am 15. Januar 1966 war auch so ein Abend. Zum ersten Mal spielten wir mit einem neuen Bassisten: Bernhard Steinmann war 18, enthusiastisch, begeisterungsfähig. Ein toller Abend.

Wegen meiner bevorstehenden Abschlussprüfungen an der Uni und meinem anschliessenden Umzug nach Herzogenbuchsee wurde dies jedoch das letzte Konzert des JLQ in dieser Form.

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