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Roland Fischer Sextett 1960 – 1963

3. Teil: Das Topjahr (mit Einbrüchen)

Am 13. Mai 1961 spielte das RFQ (ohne Klavier!) an der Hochzeit meines Bruders Peter, mit Lukas Zbinden am Bass.

Die Stimmung in der Band war mehrheitlich gereizt (man sieht es auch den Gesichtern an ...)

Doch zwei Wochen später, am Patria UA, swingte es wie kaum zuvor und alle waren in bester Verfassung.

Am 1. Juni 1961 spielte das RFS ein Konzert im Kleintheater "Die Rampe". Trotz wenig Werbung war das Theater voll. Neben Role Fischer und mir spielten Roland Fisch, Klavier - Michel Gatti, Gitarre - Lukas Zbinden, Bass und Rolf Rebmann, Schlagzeug.

Zeitungsbericht

Mein Bruder Pesche hielt mit unserer Normal8 Kamera ein paar Eindrücke fest - natürlich ohne Ton - die ich "in die Neuzeit" hinüberretten und mit (nicht synchronem) Originalton versehen konnte.

Die besten zweieinhalb Minuten aus dieser Dokumentation und können HIER gestartet werden.

Schon am nächsten Abend fand im National ein Konzert zugunsten der Opfer von Isenfluh statt. Ich spielte sowohl mit den Modern Sounds als auch mit dem Roland Fischer Sextett.

Zeitungsbericht

Es folgten regelmässig Konzerte und andere Auftritte. Die Stimmung war jedesmal unberechenbar. Anscheinend waren die "Berufsleute" (Michel Gatti und ich waren die einzigen Gymeler) arg im Stress. Dazu kommt, dass Gitarrist Michel Gatti dauernd Probleme mit seiner Schulter hatte, die er ab und zu ausrenkte.

Bertice ReadingDann am 20. Juni 1961 die gute Nachricht: Eddie Meier sei bereit, mit uns als Bassist ans Festival zu kommen.

Im weiteren überraschte uns Eddie mit der Ankündigung, er habe Bertice Reading (die Sängerin der Lionel Hampton Big Band) geheiratet.

Am 21. Juni machte John Spinner im National Aufnahmen vom "RFS with Bertice Reading". Ohne je geprobt zu haben besprachen wir kurz die Nummern und legten einfach los ... für uns alle ein unvergessliches Erlebnis!

Mit Bertice traten wir auch an der Hyspa auf - mit einem Riesenerfolg!

Hier ein Amuse Bouche:

Mack the Knife

3'03

Rolf NyffelerAls ich nach einer dreiwöchigen Autostop Reise quer durch England mit Freund und Drummer Rodolphe Ackermann (und meiner Gitarre) in die Schweiz zurückkehrte, gab es gute Nachrichten von Roland Fischer: Er hatte einen neuen Pianisten gefunden und viele Auftrittsmöglichkeiten für die zweite Jahreshälfte organisiert.

Rolf Nyffeler spielte effektiv wie Teddy Wilson. Seine perlenden Intros und eleganten Soli waren eine wahre Freude. Wir übten wie wild auf die Ausscheidungen zum 11. Amateur Jazz Festival, die am 26. August in Bern stattfanden.

Geschafft! Wir überzeugten die Juroren und das Publikum. Und was mich zusätzlich freut: Ich habe als Solosänger ebenfalls den Sprung nach Zürich geschafft, werde also erstmals an einem Jazzfestival singen - ganz alleine mit meinem Banjo!

Zeitungsbericht

Um etwas mehr Routine zu erhalten, sang und spielte ich sogar mit Bertice Reading und den Basin Street Stompers (mit Gitarre und Banjo!) in Interlaken.

Christian Hunziker


Am 13. September 1961 war es dann soweit: Zuerst musste ich vor dem Vorhang meine zwei Gesangsnummern zum besten geben. Ich sang "Heebie Jeebies" zur Gitarre und spielte "The World is waiting for the Sunrise" auf dem Banjo .

20 Minuten später stand ich mit dem Roland Fischer Sextett auf der Bühne.

Beide Auftritte verliefen gut und ohne all zu grosses Lampenfieber.

Roland Fischer SextettDas RFS am Amateur Jazz Festival 1961.
Roland Fischer - Klarinette
Rolf Nyffeler - Klavier
Michel Gatti - Gitarre
Eddie Meier - Bass
Rolf Rebmann - Schlagzeug
und ich erstmals auf meinem eigenen Vibraphon.


Hier eines unserer zwei Stücke:

The World is Waiting for the Sunrise

3'41

Natürlich war auch die Berner Presse dabei:

Zeitungsbericht

Nach jedem Jazz Festival gab es ja eine offizielle Rangliste, Auszeichnungen und sogar Preise. Das Roland Fischer Sextett landete diesmal (wiederum in der Kategorie "Moderner Stil") auf dem 5. Rang, ich als Vibraphonist auf dem 2. Platz (hinter Ueli Staub), als Sänger ebenfalls auf dem 2. Platz und erhielt noch den Spezialpreis "Gut auf zwei Instrumenten".
Zudem wurde mir noch die "Möve Emma" zugesprochen, ein Wanderpreis für den jüngsten klassierten Solisten. Ich war überglücklich.

Die Anzahl der Auftrittsmöglichkeiten wurde immer grösser.

An der Nuit de Jazz vom 7. Oktober trat ich als Sänger (mit Gitarre), mit dem RFS und mit den neugegründeten Yardbirds auf.

Zeitungsbericht

Und Lance Tschannen machte mit mir ein Interview (auf Englisch!), das am 25. Oktober 1961 über Kurzwelle in die ganze Welt ausgestrahlt wurde.

Beim RFS häuften sich die Probleme: Die Unzuverlässigkeit stieg und Role Fischers Unmut wuchs. Ich versuchte mich möglichst heraus zu halten und konzentrierte mich auf die neu gegründeten Yardbirds.

Wir spielten zwar noch diverse Gigs, meistens mit grossem Erfolg, doch die Stimmung in der Band war enorm schwankend.

Im Januar 1962 tauchte Eddie Meier ab, Röfe Rebmann wurde Profi, Michel Gatti hatte einfach so genug vom dauernden Gestürm. Und bei Rolf Nyffeler wusste man nie so recht ...

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