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Auftragsmusik (1980 - 1997)

Verschiedenste Projekte

Meine erste Auftragsmusik war für die Schweizer Armee. Den Auftrag erhielt ich allerdings nicht direkt vom Departement, sondern von der Schwarzfilm AG, die den Film herstellte. Und wie das so ist ... man ist mit jemandem befreundet, der jemanden kennt, der jemanden sucht, der Musik machen kann. Der Film war Werbung für die damals neuen Panzer (muss so um 1980 herum gewesen sein, genau weiss ich das nicht mehr). Den fertig montierten Film habe ich, glaube ich, mal gesehen. Leider habe ich keine Kopie der Musik mehr gefunden.

Eine weitere Auftragsmusik, über die man heute lachen würde, erledigte ich zusammen mit Willy Bischof. Das Verkehrshaus Luzern hatte ihm den Auftrag gegeben, mit verschiedenen Klingeltönen den Anfang der Melodie von "Vo Luzern gäge Weggis zue" zusammenzustellen. Im digitalen Zeitalter ein simples Unterfangen, doch wir mussten noch analog arbeiten: Willy brachte etwa 10 Tonbandschnippsel von verschiedenen Tür-, Kuh-, Kirchen- und anderen Glocken mit. Nun mussten wir zuerst aufschreiben, wie oft mal wir welche Töne benötigten, dann die bestehenden Klingeltöne mit Varispeed auf dem Tonband tonhöhenmässig stimmen und x-mal kopieren und zu guter Letzt die einzelnen Tonbandschnippsel von Hand zusammenkleben. Das ganze musste natürlich auch rhythmisch stimmen. Wir arbeiteten den ganzen Tag und bis tief in die Nacht hinein!

Enorm bereichernd waren meine Erfahrungen mit Willy, wenn er bei mir Hörspiel-musik aufnahm. Da hatte ich zwar vorwiegend technische Arbeiten zu erledigen, doch durfte ich ab und zu auch eine kreative Idee einbringen.

Zwei Projekte sind da noch in bester Erinnerung:

"Hinausgeschwommen", eine moderne, ziemlich abgefahrene Wort- und Tonkollage der absoluten Spitzenklasse und

"Ein Nilpferd kommt selten allein", eine reizende Kindergeschichte, von der ich (enttäuscht von der Stimme und Interpretation der Radiosprecherin) für meine Kinder eine eigene Dialektversion mit Willys Musik kreierte.

Mit schöner Regelmässigkeit erhielt ich Aufträge von der Firma Gerber+Flury.
Dr. Samuel Gerber stellte über Jahre hinweg Diashows für Vereine, Banken, Gemeinden und Kunstmuseen her und ich durfte in vielen Fällen nicht nur die Sprecheraufnahmen, sondern auch noch gleich die Backgroundmusic von Grund auf kreieren und das ganze abmischen. Es war eine schöne Zusammenarbeit, manchmal etwas hektisch, aber immer "dr Plousch".
Vor der Computerzeit war es natürlich eine wesentlich grössere Herausforderung, das genaue Timing zu erreichen. Bevor es ans Komponieren ging, musste ich das Tempo bestimmen, dann die entsprechende Taktzahl ausrechnen und mich genau daran halten.

Ttielbild von Hodler und der Oberaargau (Kunsthaus Langenthal)

Hier ein paar meiner Diavertonungsimpressionen, die ich fürs Kunstmuseum machte:

VanGogh

3'25

Was ist Kunst?

1'00

Freyheit

1'05

Hodler 1

0'46

Hodler 2

1'34

Daneben gab es auch "Auftragsmusik", die ich einfach so zum Plausch machte. Pierre Wildbolz hatte ab und an recht abgefahrene Ideen. Noch bevor "Red Bull" so richtig erfolgreich war, wollte er zusammen mit einem Investor ein ähnliches Getränk lancieren. Es sollte "Big Bang" heissen und in die Discotheken Szene eingeführt werden. Dazu benötigte er natürlich einen entsprechenden Hit.

Für mich war es eine Herausforderung, da ich mich noch nie mit dieser Art von Musik auseinandergesetzt hatte. Ich erkundigte mich bei Workshopmitarbeitern, die sich in dieser Materie auskannten, studierte die verwendeten Rhythmen und den Aufbau und begann zu basteln.
Nach rund zwei Wochen konnte ich den Song Pierre vorführen - der leider das Projekt inzwischen schon begraben hatte.
Übrigens stammen alle Geräusche und stimmlichen Einlagen ebenfalls von mir.

TIPP: Big Bang klingt am besten über die HiFi Anlage bei gerade noch akzeptabler Lautstärke :-) Und tanzen dazu ist gestattet...

Big Bang

6'52

Pierre WildbolzUnd Jahre später war es wiederum Pierre Wildbolz, der an einem Videoprojekt beteiligt war - allerdings war es ein freiwilliges "Gratisprojekt", durfte also nichts kosten. Selbstverständlich half ich ihm bei der Musik, machte das gesamte Playback (inkl. Geräuschkulisse), hatte die Idee mit den vier Cellistinnen gegen den Schluss und machte die Aufnahme mit Pierre am Tenorsax und einem Gitarristen.

Leider bekam ich das Videoresultat nie zu Gesicht, doch die Musik finde ich noch heute stimmungsvoll und kann mir die traurige Liebesgeschichte im Hafen gut vorstellen.

Pierre Wildbolz 1997: "Peace, brother"

Quai du Blues

5'39

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