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Warum nid so

1. Die Vorgeschichte (1977)

Ab und zu, aber eher selten, geschieht es: Die perfekte Mischung entsteht. Nein, diesmal spreche ich nicht von einer Musikmischung, sondern von der idealen Zusammensetzung einer Schulklasse. Als Lehrer übernahm man (zu meiner Aktivzeit) alle fünf Jahre eine neue Klasse als Klassenlehrer und begleitete die zu Beginn 11jährigen Kids bis zum Schulaustritt mit 16. Wie gut sich diese Zusammenarbeit über fünf Jahre hinweg (in der meist stürmischen Pubertät) entwickelte, hing von vielen Faktoren ab - doch als ich 1973 eine neue Klasse übernahm, schien die Chemie unter den Schülerinnen und Schülern wie auch zwischen ihnen und mir von Anfang an zu stimmen.

2 Tage in 5 Minuten CoverWir unternahmen vieles zusammen: Wir entwickelten z.B. gemeinsam die Story zu einem Film, den wir im Sommer 1977 auf Super8 realisierten, inkl. Nachvertonung aller Dialoge.

"2 Tage in 5 Minuten" darf sich noch heute sehen lassen, auch wenn vieles dank Videotechnologie eleganter, schneller, problemloser und vor allem gleich mit Ton verwirklicht werden könnte.

Damit musikalisch kein "Fremdmaterial" verwendet werden musste, steuerte ich drei Lieder zum Film bei: Neben der Titelmelodie noch je ein Lied für zwei längere Sequenzen ohne Dialoge.

Hier die Kurversionen dieser Lieder.

2 Tage in 5 Minuten (Titelmelodie, instrumental)

2'45

Lied der Dorfgruppe

3'24

Lied der Berggruppe

4'52

Mein damaliges Aufnahmestudio in Herzogenbuchsee war lächerlich einfach. Ein Teac 3340 4-Kanal Tonbandgerät mit "Simulsync" (damals revolutionär, da man eine Spur abhören und eine weitere synchron dazu aufzeichnen konnte), ein selbstgebasteltes 4-Kanal Mischpult mit vier Reglern pro Kanal: Volume, Treble, Bass, Panorama. Waren vier Spuren voll, musste ich auf meinem Revox eine Stereomischung erstellen. Diese konnte ich dann wieder auf 2 Spuren der Teac Maschine kopieren und weitere 2 Spuren aufnehmen. Da sich jedoch Rauschen schnell mal multiplizierte, musste man Aufnahmen äusserst sorgfältig planen und optimal aussteuern - und ein Zurück gab's nicht mehr.

Läbe CoverNeben persönlichen Songs komponierte und textete ich in jener Zeit mehrere Lieder für die Schule, wobei ich die Dialekttexte weitgehend an Erfahrungen mit und Aussagen von den Schülerinnen und Schülern anlehnte. Vier davon nahmen wir im Februar 1978 zu meinen Playbacks auf und liessen davon 300 EPs pressen, die im Nu verkauft waren. Die Hülle zur Schallplatte wurde vollständig von den SchülerInnen entworfen (noch ohne Computer, Layout- oder Malprogramme).

Das Titellied "Läbe" sangen die Konfirmanden (dabei viele aus meiner Klasse) zu Playback sogar an ihrer Feier in der Kirche Herzogenbuchsee - und wurden mit spontanem Applaus bedacht. Natürlich erhielt ich kurz darauf (anonyme) Protestbriefe von wegen "Entweihung der Gottesstätte", doch die Mehrheit der Reaktionen war äusserst positiv.

Läbe

2'46

Im März konnte ich die EP sogar im Radio (DRS 1) vorstellen. Radiofrau Doris Spörri fand meine Produktion genial. Und auch "Der Bund" fand die Sache erwähnenswert.

Artikel im Bund vom 16. März 1978

Eine schöne Reaktion war ein Zeitungsartikel von Fritz Aebi in der BN vom 27. April 1978

Auf die Radiosendung hin meldete sich unerwartet Alex Eugster (vom Trio Eugster) und wollte mit mir zusammensitzen. Und dann gings Schlag auf Schlag.

Hier geht's zu "WLJB in Martinique"

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